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Die Situation der christlichen Minderheiten in der Türkei
Nahezu keine andere Region der Welt ist historisch mit dem Christentum so eng verbunden wie der Süd-Osten der Türkei. Noahs Arche ist hier gelandet. Abraham erhielt in Harran den Ruf Gottes, „weiterzuziehen in das Land, das ich dir zeigen werde“ (Gen 12,1). In Antakya wurden die Jünger Jesu zum ersten Mal als Christen bezeichnet und auch Paulus hielt sich zum größten Teil in dieser Region auf. Heute leben in der Türkei von einst vier Millionen nur noch etwas mehr als 100.000 Christen.
Es waren allerdings nicht die Seldschuken oder die Osmanen, die die Christen aus dieser Region verdrängten, sondern es war in erster Linie die Politik der modernen türkischen Republik. Das sogenannte Millet System des Osmanischen Reiches sowie das Dhimmitum garantierte den Christen und Juden schon zu dieser Zeit Rechte und Freiheiten, von denen Andersgläubige in Europa nicht einmal zu träumen wagten. Nach dem Untergang des osmanischen Reiches entstand ein moderner Nationalstaat, der versuchte, seine Identität aus einer Deckungsgleichheit von Religion und Nation herauszubilden. Die christlichen Minderheiten wurden daher lange als Fremdkörper gesehen.
Podiumsdiskussion: Menschenrechtsverletzungen in der Türkei
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Ercan Karakoyun
Seit der Gründung der Stiftung Dialog und Bildung im November 2013 bin ich ihr Vorsitzender. Ich wurde am 23.12.1980 in Schwerte geboren und habe dort bis zu meinem Abitur gelebt. Im Rahmen eines Stipendiums der Friedrich-Ebert-Stiftung habe ich mein Studium der Raumplanung an der Universität Dortmund mit dem Schwerpunkt Stadtsoziologie abgeschlossen. Ich bin Gründungsmitglied des Forums für Interkulturellen Dialog (FID) e.V. Berlin und war dessen Geschäftsführender Vorsitzender. Ich bin Mitglied im Kuratorium des Bet- und Lehrhauses am Petriplatz, Mitglied im publizistischem Beirat der Zeitschrift “Die Fontäne”, Kolumnist des Portals dtj-online.de, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.