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Drei Religionen bauen gemeinsam
Und siehe, aus dem Volk Gottes wurde eine Crowd, und die Crowd baute ein Haus.…
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Papstbesuch: Eine Chance für den interreligiösen Dialog!
Steht uns ein Kampf oder ein Dialog der Religionen bevor? Haben Religionen überhaupt eine Zukunft oder werden sie aussterben? Welche Rolle spielen die Religionen im Staat und welche in der Gesellschaft? Das sind die Fragen, mit denen sich Papst Benedikt XVI. beschäftigen muss.
Nicht die Religionen, aber die Religionsangehörigen setzen absolute Zeichen. Alle weiteren sozialen Merkmale werden daran gemessen. Im Neuen Testament und auch im Koran heißt es, dass alle Menschen vor Gott gleich sind. Allerdings gilt dies den Religionsangehörigen zufolge nur für die, die an den richtigen Gott glauben. Innerhalb der eigenen Religion spielen Klassen, Ethnien oder auch Kulturen keine Rolle. Gleichzeitig neigen die Glaubensangehörigen jedoch dazu, fundamental zwischen jenen zu unterscheiden, die entweder richtig oder aber falsch glauben. Der andere wird also dämonisiert. Die wesentlichen Fragen, die sich die Religionen in Zukunft stellen müssen lauten daher, wie eine neue Kultur der Toleranz möglich ist und wie den Gläubigen verdeutlicht werden kann, dass Nächstenliebe nicht nur innerhalb der eigenen Religion gilt, sondern auch gegenüber dem Andersgläubigen.
Europa ist für die Türkei und die Türkei ist für Europa wichtig
Die einstigen Erzfeinde Deutschland und Frankreich feiern 50 Jahre Élysée-Vertrag. Er war ein wichtiger Grundstein für die spätere EU und den Frieden in Europa. Ein guter Anlass, um die Rolle der Türkei in Europa zu diskutieren. (Foto: ap)
Es ist offensichtlich, dass sich in der Türkei ein Wandel vollzieht. Die bisherigen Eliten haben ihre Monopolstellung in Politik und Wirtschaft verloren. Eine immer breiter werdende, gläubige Mittelschicht aus Anatolien spielt bei der Gestaltung der Politik wie auch des sozialen und wirtschaftlichen Zusammenlebens eine zunehmend größere Rolle. Das führt zu Umbrüchen und Krisen in der Türkei. Weil die alten kemalistischen Eliten „ihre“ Türkei mit aller Macht erhalten wollen, stellen sie sich gegen alle Reformen. Um ihre Agenda zu befördern, haben sich diese alten Eliten sogar institutionenübergreifend vernetzt und Staatsstreiche geplant. Auch Ministerpräsident Erdoğan trägt mit seiner Rhetorik dazu bei, dass sich die Fronten zwischen den neuen und den alten Eliten verhärten. Diese Konfrontation führt derzeit dazu, dass die Reformen nicht vorankommen. Die religiösen Minderheiten, Aleviten und Kurden hingegen warten sehnsüchtig auf weitere Verbesserungen. Die Türkei verliert deshalb an Dynamik und Stabilität.
Ercan Karakoyun
Seit der Gründung der Stiftung Dialog und Bildung im November 2013 bin ich ihr Vorsitzender. Ich wurde am 23.12.1980 in Schwerte geboren und habe dort bis zu meinem Abitur gelebt. Im Rahmen eines Stipendiums der Friedrich-Ebert-Stiftung habe ich mein Studium der Raumplanung an der Universität Dortmund mit dem Schwerpunkt Stadtsoziologie abgeschlossen. Ich bin Gründungsmitglied des Forums für Interkulturellen Dialog (FID) e.V. Berlin und war dessen Geschäftsführender Vorsitzender. Ich bin Mitglied im Kuratorium des Bet- und Lehrhauses am Petriplatz, Mitglied im publizistischem Beirat der Zeitschrift “Die Fontäne”, Kolumnist des Portals dtj-online.de, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.