Seinem Aussehen nach zu urteilen, war er Salafist. Er beschwerte sich im Krankenhaus darüber, dass es zur Behandlung seiner Frau nur einen männlichen Arzt gab. Sprachlich konnte er sein Problem nicht richtig kommunizieren. Er sprach mich an und bat mich zu übersetzen. Kein Problem. Ich habe ihm geholfen und das Problem gelöst. Eine Kollegin würde in einer Stunde den Dienst antreten.
Wir sind anschließend ins Gespräch gekommen. Er erzählte mir, dass es die meisten muslimischen Frauen gar nicht mehr interessiere, ob sie von einem Mann oder einer Frau untersucht würden. Das sei Sünde. Wir haben über viele unterschiedliche Themen diskutiert. Am Ende auch über Schulbildung. Ein guter Muslim dürfe seine Tochter eigentlich gar nicht in die Schulen schicken, sagte er. Ich erwiderte ihm, dass er dann bald keine Frau mehr finden könne, die seine Frau behandeln kann. Er war sprachlos.