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„Wahlkampf soll in der Türkei bleiben“
Wolfgang Molitor - Die Stiftung Dialog und Bildung ist Teil der Hizmet-Bewegung Fethullah Gülens und hat damit die Aufmerksamkeit des Landesverfassungsschutzes. Zu Unrecht, findet ihr Vorsitzender Ercan Karakoyun.
Herr Karakoyun, war der Besuch von Bundespräsident Joachim Gauck, der dabei das Demokratiedefizit in der Türkei so deutlich wie keiner vor ihm angesprochen hat, in der aktuellen Situation hilfreich für Ihre Arbeit?
Wir wollen, wie auch Herr Gauck, eine Türkei, die sich in Richtung Europäische Union orientiert. Wir wollen eine Türkei, die für Rechtsstaatlichkeit steht, in der die Gewaltenteilung funktioniert. Eine Türkei, in der die unterschiedlichen Menschen frei ihr Leben leben können.
Ist das die Türkei nicht schon heute?
Ich weiß nicht, ob sie heute noch so ist. Die Richtung, die sie eingeschlagen hat, ist auf jeden Fall eine andere.
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Papstbesuch: Eine Chance für den interreligiösen Dialog!
Steht uns ein Kampf oder ein Dialog der Religionen bevor? Haben Religionen überhaupt eine Zukunft oder werden sie aussterben? Welche Rolle spielen die Religionen im Staat und welche in der Gesellschaft? Das sind die Fragen, mit denen sich Papst Benedikt XVI. beschäftigen muss.
Nicht die Religionen, aber die Religionsangehörigen setzen absolute Zeichen. Alle weiteren sozialen Merkmale werden daran gemessen. Im Neuen Testament und auch im Koran heißt es, dass alle Menschen vor Gott gleich sind. Allerdings gilt dies den Religionsangehörigen zufolge nur für die, die an den richtigen Gott glauben. Innerhalb der eigenen Religion spielen Klassen, Ethnien oder auch Kulturen keine Rolle. Gleichzeitig neigen die Glaubensangehörigen jedoch dazu, fundamental zwischen jenen zu unterscheiden, die entweder richtig oder aber falsch glauben. Der andere wird also dämonisiert. Die wesentlichen Fragen, die sich die Religionen in Zukunft stellen müssen lauten daher, wie eine neue Kultur der Toleranz möglich ist und wie den Gläubigen verdeutlicht werden kann, dass Nächstenliebe nicht nur innerhalb der eigenen Religion gilt, sondern auch gegenüber dem Andersgläubigen.
„Es gibt keinen Zwang in der Religion“
Die Muslime sollten sich unmissverständlich zum deutschen Grundgesetz, zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit sowie Meinungsfreiheit bekennen. Dies…
Ercan Karakoyun
Seit der Gründung der Stiftung Dialog und Bildung im November 2013 bin ich ihr Vorsitzender. Ich wurde am 23.12.1980 in Schwerte geboren und habe dort bis zu meinem Abitur gelebt. Im Rahmen eines Stipendiums der Friedrich-Ebert-Stiftung habe ich mein Studium der Raumplanung an der Universität Dortmund mit dem Schwerpunkt Stadtsoziologie abgeschlossen. Ich bin Gründungsmitglied des Forums für Interkulturellen Dialog (FID) e.V. Berlin und war dessen Geschäftsführender Vorsitzender. Ich bin Mitglied im Kuratorium des Bet- und Lehrhauses am Petriplatz, Mitglied im publizistischem Beirat der Zeitschrift “Die Fontäne”, Kolumnist des Portals dtj-online.de, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.