„Es gibt keinen Zwang in der Religion“

Die Muslime sollten sich unmissverständlich zum deutschen Grundgesetz, zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit sowie Meinungsfreiheit bekennen. Dies schließt die Religionsfreiheit mit ein, die eben auch bedeutet, dass man keiner Religion angehören möchte, dass man frei ist bei der Wahl seiner Religion und auch bei dem Austritt aus dieser. Ich denke, dass man sogar einen Schritt weiter gehen sollte: Wir sollten uns für einen friedlichen und von Akzeptanz und Toleranz geprägten Dialog zwischen Menschen verschiedener Herkunft, Kulturen und Religionen einsetzen.

Das Thema der sogenannten „Apostasie“ ist eine Herausforderung für jede Religion. Die Diskussion darüber ist allerdings vor allem theologischer Natur und sollte in einer Exegese von Theologen geführt werden.

Es gibt keinen Zwang im Glauben

Der Islam besitzt eine tolerante Grundhaltung, die es jedem erlaubt, seine Überzeugungen auszudrücken und ungehindert auszuleben. Viele Kritiker bezweifeln, dass „der“ Islam mit der Moderne vereinbar sei. Ich bin jedoch der Ansicht, dass der Islam durchaus mit einer modernen Lebensweise und einer modernen Gesellschaft kompatibel ist.

„Es gibt keinen Zwang in der Religion“ (2:256). So lautet der Vers, der sich auf die Religionsfreiheit bezieht. Er beinhaltet sowohl die positive als auch die negative Religionsfreiheit.

Ercan Karakoyun

Seit der Gründung der Stiftung Dialog und Bildung im November 2013 bin ich ihr Vorsitzender. Ich wurde am 23.12.1980 in Schwerte geboren und habe dort bis zu meinem Abitur gelebt. Im Rahmen eines Stipendiums der Friedrich-Ebert-Stiftung habe ich mein Studium der Raumplanung an der Universität Dortmund mit dem Schwerpunkt Stadtsoziologie abgeschlossen. Ich bin Gründungsmitglied des Forums für Interkulturellen Dialog (FID) e.V. Berlin und war dessen Geschäftsführender Vorsitzender. Ich bin Mitglied im Kuratorium des Bet- und Lehrhauses am Petriplatz, Mitglied im publizistischem Beirat der Zeitschrift “Die Fontäne”, Kolumnist des Portals dtj-online.de, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
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